Der Wandel: Wir sind spät dran!
Um den Kundenbedürfnissen langfristig gerecht zu werden, Vorreiter zu bleiben oder zumindest den Anschluss an die Wettbewerber nicht zu verpassen, müssen Unternehmen auf die weitreichenden Entwicklungen einer digitalisierten Welt reagieren. Nur so können sie im digitalen Zeitalter überleben. Aber viele Unternehmen hoffen, dass es mit einem „Innovation Lab“ oder mit technologischem Fortschritt getan und das Thema damit abgehakt ist. Doch immer mehr Firmen beginnen zu erkennen, dass es nicht nur die Technologie ist, die die neue Herausforderung darstellt, sondern vielmehr auch der Mensch, der damit umgeht und sich den neuen Anforderungen stellen muss. Aus meiner Sicht müssen sich Unternehmen heutzutage zwei Herausforderungen stellen:
Zum einem können innovative Geschäftsmodelle nicht einfach auf das traditionelle Geschäft übertragen werden. Der Mensch ist hier der entscheidende Faktor. Der Erfolg der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen hängt davon ab, wie effektiv Veränderungsprozesse von Führungskräften und Teams umgesetzt werden.
Zum anderen ist die neue Generation Mitarbeiter (auch „Millenials“ genannt) schon längst digitalisiert. Firmen berichten über große Schwierigkeiten, den Ansprüchen dieser Generation gerecht zu werden. Bei dem heutigen Fachkräftemangel wollen sie den Kampf mit dem Wettbewerb nicht verlieren. Wie können Unternehmen die Erwartungshaltung gegenüber Führung und Arbeitsinhalt gerecht werden und als attraktive Arbeitgeber gesehen werden? Wie also schaffen sie es, diese Generation innerhalb ihres Unternehmens zu motivieren. Genau aus diesem Grund brauchen wir neue Modelle.
Lasst uns beide Herausforderungen angehen und Antworten finden.
Das Problem bei Veränderungen
Die Digitalisierung hat also große Konsequenzen für Unternehmen und einiges soll geändert werden. Soweit nichts Neues, weil, wenn wir ehrlich sind, hat sich in den letzten Jahrzehnten das Umfeld ständig geändert. Veränderungen sind zum neuen Dauerzustand geworden und wir sollten schon einige Erfahrungen zu diesem Thema aufgebaut haben. Warum also stehen Veränderungen im Zusammenhang mit Problemen? Aus Erfahrung wissen wir, dass eine Veränderung innerhalb eines Unternehmens alle verunsichert. Dies hat eine natürliche Reaktion zur Folge: Gegenwehr. Aber, wenn ein Mitarbeiter einen neuen Job anfängt in einem anderen Unternehmen, wo die Arbeitsabläufe, Strategie des Unternehmens, Kollegen, Arbeitsplatz, usw., insgesamt anders sind, wird das nie als problematisch erfahren, sondern als Herausforderung angesehen. Oder haben Sie schon mal einen Freund beim Jobwechsel darüber klagen hören, dass sich alles geändert hat?! Na klar, das ist nie ein Problem, sogar schön, inspirierend, motivierend.
Menschen mögen sogar Veränderungen, aber kein Mensch möchte verändert werden.
Der Unterschied hier ist: Eine Veränderung ist grundsätzlich kein Problem, wenn man sich selbst dafür entscheidet. Menschen mögen sogar Veränderungen, aber kein Mensch möchte verändert werden.
Wenn wir also wissen, was den Mitarbeiter antreibt, wissen wir auch, wie wir ihn motivieren können, was sie/er braucht, um eine Veränderung zu akzeptieren und selber umzusetzen.
Die neue Führungskultur
Die Kultur, in der der Chef sagt, was gemacht wird und die Mitarbeiter einfach folgen, sollte längst Geschichte sein. Millenials erwarten einen anderen Führungsstil. Er sollte nicht mehr vorgeben, was gemacht werden muss, sondern den Kontext schaffen, in der die Mitarbeiter schnell, vernetzt und selbständig arbeiten können und vor allem dürfen. Darüber hinaus brauchen Teams Freiraum, um selbständig Projekte nach vorne zu bringen. Die Mitarbeiter sind schon motiviert genug, um die Veränderungen, die sie vorhaben, in der Praxis umzusetzen. Sie müssen nur lenken. Moderne Führungskräfte verstehen sich deshalb als Gärtner statt als Generäle. Ihr Fokus liegt nicht auf der Verteilung und Kontrolle der Arbeit, sondern sie pflegen ihren „Garten“, damit alles schön wachsen kann, entfernen aber auch Unkraut und passen auf, dass die Beete nicht verwildern.
Dieser Wandel steht bei vielen Unternehmen in Deutschland noch aus. Entsprechend hoch ist der Druck, die klassischen Geschäftsmodelle zu hinterfragen, anzupassen und neue Modelle zu integrieren. Die neue Generation Mitarbeiter verlangt nach Gärtnern. Jetzt!
Und dieser Paradigmenwechsel birgt auch riesige Chancen und ein enormes Potential für neue Wege, die Mitarbeitern interessante und wertschätzende Arbeit ermöglichen und das nicht nur für die neuen Mitarbeiter, sondern für alle.
Digitalisierung über die Motivation der Mitarbeiter angehen
Sie stimmen mir sicherlich zu, dass es in einer Welt voller Volatilität und Komplexität nicht ausreicht, einfach auf einen neuen agileren Operationsmodus umzustellen. Wir brauchen erfolgreiche Führungskräfte und Teams, die innerhalb eines Unternehmens selbständig schneller und effizienter auf das Umfeld reagieren können. Aber wie wissen Sie, ob Ihre Organisation das auch wirklich schaffen wird?
Während Kompetenz und Erfahrung für das Potenzial der Führungskräfte und Mitarbeiter von zentraler Bedeutung sind, reichen sie nicht aus, um die (Führungs-)Leistung vorherzusagen. Sogar generische Kompetenzen, wie Integrität, Empathie, Kommunikation, Neugier und Selbstbewusstsein sind keine Garantien dafür, dass das Team die Veränderung innerhalb Ihrer Organisation erfolgreich durchführen wird. Entscheidender für den Erfolg sind die Motive (Drives) der Mitarbeiter. Wie aktuelle Studien belegen, beeinflussen unsere Drives, wie wir etwas wahrnehmen, beurteilen und wie wir handeln. Verstehen wir die Drives der Anderen, können wir auch die Veränderungen der Digitalisierung so angehen, dass die Mitarbeiter mitmachen werden.
Aber dazu müssen Sie wissen, was die Mitarbeiter antreibt, was das Team nach vorne bringt und wie diese Gruppe zu lenken ist. Dazu brauchen Sie ein klares Bild von deren Motivation. Was sind die Treiber des Einzelnen, des Teams oder des gesamten Unternehmens? Ihre Aufgabe: Decodieren Sie die Drives Ihrer Organisation.